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Seile – 

... eine der ältesten Erfindungen der Menschheit,
... ein vielseitiges Werkzeug
... und ein Instrument für wundervolle Begegnungen und Berührungen.

Für viele Seilliebhaber ist klar, dass Seile eine Seele haben, und ich behandle sie ebenso.

1. Das Rohseil

Das Handwerk der Seilherstellung und Weiterverarbeitung hat eine lange Tradition und bringt viele Möglichkeiten für individuelle Wünsche und Vorlieben mit sich. Ich arbeite mit vielen Materialien und unterschiedlichen Seildurchmessern.

Jedes Seil bzw. jedes Material vermittelt eine ganz eigene Wirkung, die je nach den eigenen Vorlieben und Wünschen eingesetzt werden kann. Bei besonderen Interessen, Wünschen oder einfach bei Wissensdurst - dürft ihr gerne fragen, ich begebe mich gerne mit euch auf die Suche nach dem für dich richtigen Seil.

Doch bevor das Seil "fesselfertig" ist, bearbeite ich jedes mehrfach Zentimeter für Zentimeter.

2. Ablängen und knoten

Im europäischen Raum kann man sagen, dass für Shibari-Stile eine Seillänge von 8m Standard ist. Je nach persönlichen Ansprüchen und Präferenzen können Seile natürlich ganz individuell zugeschnitten werden.

 

Die Enden sichere mit mit einem "Matthew Walker Knoten", der eine gleichmäßig runde Form aufweist und deutlich kompakter ist, als ein einfacher Überhandknoten (u.A. auch Haushaltsknoten genannt).

3. Waschen, färben und trocknen

Bevor ich Seile für die persönliche Verbindung und intime Berührungen einsetze, reinige und trockne ich meine Seile, entsprechend der Möglichkeiten und Bedürfnisse des Materials.

z.B. Hanfseile
Hanfseile werden gewaschen, gegebenefalls gefäbt und anschließend ausgewaschen. Zum Trocknen hänge ich die Seile 7 Tage gespannt auf. Jedes Seil wird mit einer Last von mehr als 10kg gespannt, damit die durch das Wasser aufgequollenen Seilfasern wieder ihre ursprüngliche Länge und Dicke erlangen.
(Wenn die Seile nicht ausreichend gespannt werden, sind die Seile anschließend sehr locker und können einen (Groß-)Teil ihrer Stabilität verloren haben.)

4. Weichziehen

Nach dem Trocknen sind die Seile erstmal hart und steif und durch das Waschen sind viele Spelze (Garnstückchen) gelöst worden, wodurch das Seil pelzig aussieht. Das Seil wird nun durch einen Metallring geführt, um sich selbst gewickelt und so lange hin und her gezogen, bis es wieder biegsam und weich ist und die losen Spelze herausgerieben wurden.

 

5. Abflämmen

Die letzten losen Spelzen werden anschließend über der blauen (rußarmen) Flame eines Gasbrenners abgeflämmt. Die Kunst beim Abflämmen ist, das Seil derart durch die Flammen zu führen, dass möglichst alle losen Seilfasern abbrennen, die verbleibenden Fasern aber nicht angesengt und damit geschwächt werden.

Neben der offensichtlichen Feuergefahr möchte ich auch darauf hinweisen, dass auch das Abflämmen von Seilen bei einer entsprechend andauernden Ausübung zu einer Rauchvergiftung führen kann - ist mir ganz bestimmt niemals passiert ;)

6. Ölen

Als letztes wird das Seil geölt. Das Öl verhilft dem Seil zu einer angenehm sanften Oberfläche, pflegt es zudem, erhöht die Lebensdauer und erleichtert die Nutzung.

Ich benutze überwiegend natürliche Öle wie Jojoba, selbstverständlich als Bio-Produkt. Doch auch andere Öle und auch Wachs kann man benutzen. Auch hier gilt, es ist alles eine Frage der eigenen Wünsche.

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